„Das Ziel, die zur Entlastung des Wohnungsmarktes notwendigen ca. 2.000 neuen Wohnungen pro Jahr in Münster zu bauen, ist mit 1.749 Fertigstellungen im Jahr 2019 bei weitem nicht erreicht worden“, betont Hubert Berning, erster Vorsitzender des DMB Mietervereins Münster und Umgebung e.V. Daher verlangt er die schnellstmögliche Erschließung und Vermarktung der Kasernengelände durch die KonvOY und die der anderen geplanten Stadtteilerweiterungen durch die Stadt. Ferner fordert der Mieterverein mehr bezahlbaren Wohnraum für sämtliche Bedarfe. Dies betrifft vor allem barrierefreie Wohnungen und den öffentlich geförderten Wohnungsbau.
2002 gab es noch 11.897 Sozialwohnungen, während der Bestand 2019 auf 8.365 Wohneinheiten abgeschmolzen ist. Dieser Trend wurde mit 325 neuen Sozialwohnungen in 2019 in keiner Weise gestoppt, und das bei einem wachsenden Bedarf. Die Bindungsfristen für geförderte Wohnungen von 20 bis 25 Jahren sind laut Berning viel zu kurz. „Wir brauchen daher neben der Wohn- und Stadtbau auch eine Kommunale Wohnungsgenossenschaft und andere gemeinwohlorientierte Träger“, sagt Hubert Berning und sieht insofern den neuen Rat und Bürgermeister Markus Lewe in der Pflicht.
In Münster gibt es einen Ratsbeschluss zur sozialgerechten Bodennutzung. Dieser sieht zwar vor, dass bei Mietwohnungsneubau auf städtischen Grundstücken 60 % und bei privaten Baulandentwicklungen 30 % Sozialwohnungen geschaffen werden müssen. Hier fordert der Mieterverein den Rat aber nachdrücklich auf, die Quote bei der privaten Baulandentwicklung auf 50 % heraufzusetzen. Zur dauerhaften Entlastung auf dem Wohnungsmarkt ist Hubert Berning weiter der Auffassung, dass ein neuer Stadtteil für Münster unentbehrlich ist. Damit all dies gelingen kann, muss auch der Zeitraum zwischen einem Bauantrag und der Erteilung einer Baugenehmigung dringend verkürzt werden und die hierzu notwendige personelle Ausstattung der Behörden durch die Stadt Münster gewährleistet werden, so der erste Vorsitzende Hubert Berning.